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Meine Geschichte oder Als Pelle noch zur Schule ging



Ihr wisst ja schon, ich heiße Pelle und zwar deshalb, damit auch ja niemals ein Kind in der Schule so heißt wie ich. So ein Quatsch, so heißen doch ganz viele Kinder - noch nie was von Astrid Lindgren und schwedischen Vornamen gehört??? Na egal, ich finde meinen Namen sehr schön und das ist ja die Hauptsache. Ich bin 65 cm groß, habe einen Wuschelkopf und blaue Augen.

Vor ein paar Jahren begann ich mit Doro zusammenzuarbeiten. Ich durfte zwei Tage in die Schule gehen, nicht so eine Schule wie eure, sondern eine in der es ganz viele Kinder gab, die so ähnlich sind wie ich. Ganz früh morgens ging es los. Ich setzte mich in einen großen Rucksack und wurde getragen. Zuerst fuhren wir mit dem Bus und dann noch ganz lange weiter mit der U-Bahn. Als wir endlich da waren, sollte ich dann aus meinem Rucksack aussteigen. Fast habe ich mich gar nicht getraut, weil ich ja niemanden kannte - aber dann war ich doch zu neugierig und bin rausgekrabbelt.


Boah, da war vielleicht was los. Es waren 12 lustige Kinder da, die mir alle irgendwie ähnlich sahen. Alle waren richtig fröhlich und hatten gute Laune. Tja und natürlich hat jeder noch einen Menschen mitgebracht, das war vielleicht ein Gewusel.




Die Großen, also die Menschen haben dann erst einmal ein Spiel gespielt um sich kennenzulernen. Mit einem Interview ging es dann richtig los. Wir durften immer einen Menschen alles Mögliche fragen (auch Quatsch). Die Frau, die ich ausgefragt habe, kam aus der Schweiz, die hatte auch Spaß am Quatsch machen.

Sie hat mir vom Pupsen erzählt - am besten soll man immer nur "Schweizer-Käse_Pupse" machen, weil die nur um die Löcher stinken. Außerdem weiß ich jetzt, dass "Ich liebe dich" auf Schweizer-Deutsch "I liäbä di" heißt.

Eine Aufgabe für die Großen war es dann, eine Stimme für uns zu finden. Das war für manche gar nicht so einfach - soll ja auch irgendwie passen, nicht dass ein kleines Mädchen noch eine Brummelbärstimme bekommt. Ich bin mit meiner Stimme die Doro ausgesucht hat zum Glück zufrieden.

Die Großen brauchten dann erst einmal eine Pause und haben Pizza gegessen - ohne uns. Ich hatte aber sowieso keinen Hunger und habe so lange mit meinen neuen Freunden gespielt. Nach dem Essen waren unsere Menschen so schlapp, dass sie erst einmal ganz komische Turnübungen und Geräusche gemacht haben um wieder fit zu werden. Wir saßen drumherum und haben uns kaputtgelacht. Endlich wieder fit, konnten sie sich dann wieder um uns kümmern. Wir haben Spiele gemacht bei denen wir uns richtig gut bewegen mussten und wir haben gelernt wie wir andere anschauen, direkt in die Augen schauen ist gar nicht so einfach.


Zum Schluss haben wir noch über unsere Wohnungen nachgedacht, also wo und wie wir wohnen wollen. Ich habe gesagt, ich möchte ein ein das Kinder anmalen und in das sie selbstgemalte Bilder hängen. Außerdem hätte ich soooo gerne einen Briefkasten, denn ich liebe es Post zu bekommen.


Am nächsten Morgen machten wir uns wieder auf den Weg. Dieses Mal war ich gar nicht aufgeregt sondern habe mich einfach nur ganz doll gefreut.

Die Großen hatten natürlich alle Namen vergessen und mussten wieder üben. Außerdem brauchen die am Anfang auch immer Spiele um locker zu werden.

Jeder hat dann wieder einen Menschen interviewt. Wir können das jetzt alle schon wie richtige Reporter. Wenn wir von den Erwachsenen etwas wissen möchten (egal was) und ihnen tief in die Augen schauen, beantworten sie wirklich jede Frage und erzählen von sich.


Gespielt haben wir natürlich auch wieder, mal nur die Großen und mal alle zusammen. Lustig war es als wir geübt haben zu laufen und auf einen Stuhl zu klettern. Ich musste erst immer reinbeißen um da hochzukommen.

Wir haben auch noch Geschichten über uns gehört und nachgespielt. Richtig toll ist, dass wohl alle Menschen uns mögen und mit uns sprechen wollen, sogar wenn wir gerade keinen Quatsch machen.


Eine Frau hat erzählt, dass sie bei gaaaanz alten Leuten arbeitet. Da gibt es welche, die alles nur noch blöd finden und von gar nichts mehr etwas wissen wollen. Die mögen es aber total gerne, wenn die Frau mit einem meiner Freunde kommt und er sich nett mit ihnen unterhält oder singt. Dann werden sie manchmal richtig glücklich.

Einer von meinen neuen Kumpeln geht mit seinem Menschen zu Kindern die ganz schlimm krank sind. Die unterhalten sich, spielen und erzählen sich auch Witze. Es klappt manchmal, dass die Kinder für eine Zeit ganz vergessen wie krank sie eigentlich sind. Sie freuen sich manchmal richtig, aber sie können ihm auch immer alle Geheimnisse erzählen, auch wovor sie Angst haben und so. Mein Freund hört dann einfach gut zu und er sagt davon nichts weiter, denn bei ihm sind solche Sachen sicher. Das finde ich echt super.


So, nun erzähle ich euch noch von meinem Rückweg. Ich musste nicht wieder in den Rucksack sondern habe mit zwei Freunden in der U-Bahn getanzt und geredet. Wisst ihr was passiert ist? Fast alle Menschen - auch ganz gestresste und muffelige - haben sich plötzlich gefreut und gelächelt.


So, das war es von meiner Schulzeit.


Euer Pelle




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